24.06.2023: Berliner Meisterschaft Block U14

Nach dem großen Regen am Tag zuvor ein herrlicher Sommertag in Hohenschönhausen, mit hektisch winkenden Kampfrichterinnen beim Ballwurf, dreimal schießenden Startern und einem eine gelbe Karte zückenden Kampfrichter nach dem 800m Lauf.
Und was haben alle diese Ereignisse gemeinsam? Sie galten einem BSV 1892 Athleten der am Ende ganz vorne mit dabei war. Aber der Reihe nach.

Aus der U14 stellten sich Philina im Block Sprint/ Sprung, Helena und Gurjas im Block Lauf dem Wettkampf. Das bedeutete drei verschiedene Riegen und Disziplinen im 10 Minuten Takt sowie fast ein Intervalltraining für den Trainer, da er die im angebotene Hilfe aus der Trainerschaft dankend ablehnte. Aber dank Annette – der Mutter von Helena– sowie Timo dem Vater von Philina und der Erfahrung der beiden Athletinnen klappte auch so alles bestens.

Helena startete mit Ballwurf, wie fast schon gewohnt warf sie erst im letzten Versuch 27m. Dann folgten die 75m in einer Zeit von 12,37sec, die erste Bestzeit des Tages. Der Weitsprung lief bis zum dritten Versuch mäßig, aber dann schaffte sie im letzten Versuch noch 3,70m. Bereits hier macht ihr die senkende Sonne an der Anlage zu schaffen, aber Schatten und Wasser-Kühlung ließen sie im wahrsten Sinne wieder in die Spur kommen, denn über 60m Hürden lief sie 12,36sec, was mal eben 1 Sekunde schneller war als bisher und die zweite Bestzeit des Tages. Für die abschließenden 800m standen dann 2:55,02min auf der Uhr. Am Ende eines heißen Tages ein gute Leistung. Insgesamt erreichte sie mit Startnummer 13 mit 1.869 Pkt. einen guten 13 Platz von 20 Starterinnen Im Block Lauf. Demnächst dann mit Startnummer 9 wird die Platzierung einstellig ;-)

Philina brauchte ein wenig um in den Wettkampf rein zu kommen, sie begann mit dem 75m Sprint, erreichte dort 10,91sec. So warm gelaufen ging es zum Weitsprung, nach einem knapp übergetretenen ersten Versuch, etwas Anlaufkorrektur und einem zweiten Sicherheitssprung, legte sie im dritten noch eine Schippe drauf und schaffte mit 4,04m endlich ihre erste Weitsprungschallmauer. Dann schnell zum Speerwurf, nicht gerade ihre Lieblingsdisziplin, dafür mit 12,78m immerhin ein paar Punkte. Dann ging es nach kurzer Pause zum 60m Hürdensprint, auch hier lief sie mit 11,41sec, mehr als eine halbe Sekunde schneller als bisher. Blieb noch der Hochsprung als letzte Disziplin. Und das beste kam zum Schluß, 1,32m im Hochsprung, im Schersprung wohlgemerkt und bei 1,36m fiel die Latte nur weil das Schwungbein so langsam müde wurde. Mit 2.041 Pkt kam sie auf Platz 9 von 15 Starterinnen im Block Sprint/ Sprung, fehlten nur 9 mickrige Pünktchen für eine Urkunde. Dafür fielen 2 Schallmauern und in allen Disziplinen gab es neue Bestleistungen.

Jetzt zu Gurjas, mal abgesehen von der Zeit 10,07sec, lief für ihn der 75m Sprint unspektakulär. Jede Wette das demnächst die 9 vor dem Komma steht.
Beim Ballwurf wurde es dann für alle Beteiligten unterhaltsam, Gurjas setzte zum ersten Wurf an, alle schauten dem Ball hinterher, leider auch die Kampfrichter*innen die bei ca. 30m die Weite ablesen wollten. Wie das dann so ist, wenn Sohnemann mit Papa immer am Wochenende Cricket übt, flog der Ball weit über die Maßbandskala hinaus. Hektisch kam die Kampfrichterin angelaufen, Gurjas müsste seinen ersten Versuch leider nochmal wiederholen, sie würden jetzt ein weiteres Maßband auslegen, sodass es dann reichen sollte. Aber Kampfrichterin 1 hatte den Wurf bereits ungültig gegeben, war doch sein Fuß ein wenig auf die verhuschte Kreidelinie getreten. Der zweite Wurf landete dann „nur“ bei 51,00m.
Als nächste Disziplin stand dann der Weitsprung an, für Gurjas der erste Wettkampfweitsprung überhaupt. So galt es zumindest den Anlauf so durch die Probesprünge auszutarieren, dass er einen gültigen Versuch in die Grube bringt, dachte der Trainer, Sprung und Flugtechnik üben wir dann später im Training. Oder wir gucken uns gemeinsam mal die Sprung- und Flugtechnik eines guten Mitspringers an. Gesagt getan, mit am Ende 4,71m im zweiten Versuch hat er wohl einiges vom reinen Abgucken umsetzen können.
Dann ging es weiter zum 60m-Hürdensprint, Gurjas auf Bahn zwei hochmotiviert und aus der Erfahrung seines letzten und ersten Hürdenwettkampfes willens wieder ganz vorne mitzulaufen, setzte einen super Start hin, führte bei der ersten Hürde bereits, doch dann kam der zweite Schuss des Starters, Fehlstart auf Bahn drei. Gurjas war so in seinem Element, dass er bereits Hürde zwei übersprungen hatte, dann schoss der Starter zum dritten Mal, jetzt erschrak sich Gurjas etwas, stolperte und fiel in die Hürde drei hinein. Ein paar Körner und Hautfetzen auf der Bahn gelassen ging alles wieder auf Anfang. Am Ende glückte der Lauf in 10,32sec.
Und jetzt noch 800m? Aber so ist das im Block Lauf, fünf Disziplinen wollen absolviert werden und der Lauf zum Schluss kann eine Qual werden und wurde es für ihn. Er ging als zweiter in 1:10min bei 400m durch – der Trainer hatte 1:20 anpeilen lassen. Dann wurde es hart, drei weitere Läufer waren ihm dicht auf den Fersen, vor der letzten Kurve hatten sie ihn fast eingeholt, ab da sollte er, wenn er noch Luft hätte, etwas anziehen und den Endspurt beginnen. Das ging eigentlich nicht mehr, überholen lassen ging aber auch nicht. Also gab Gurjas alles damit die drei nicht vorbeiziehen konnten, leider gehörte dazu auch ein leichter Schlenker, in die Laufrichtung eines überholenden Läufers. Als zweiter schaffte er es dann ins Ziel, spätestens hier war klar, das war kein Schlenker sondern ein Taumeln. Zum Glück war der familiäre Fanclub, mit Wasser und stützenden Händen nicht weit. Die Freude über eine Zeit von 2:35,68min weilte nur kurz, der Kampfrichter kam hinzu, zückte die gelbe Karte wegen „Unsportlichkeit“. Das brachte etwas Verwirrung, hieß das jetzt Disqualifikation? Nein, es sollte als Ermahnung betrachtet werden, artig bedankte sich der Trainer beim Kampfrichter für den Hinweis und bat um Verständnis, denn es war überhaupt der erste 800m Lauf für ihn.
Barfuß auslaufen auf dem Rasen war dann eher ein ausgehen, aber es brachte Gurjas Zeit um für die Siegerehrung wieder fit zu sein. Denn mit 2.319 Pkt. und Platz 3 von 17 Startern im Block Lauf hatte sich das Warten für alle Familienfans gelohnt.
 
Glückwunsch an alle drei und wie würde der Berliner sagen: dat habta richtig jut jemacht!
S.R.

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